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Religion in unserer Gesellschaft

Posted on 11. Oktober 202111. Oktober 2021 by Andy Golatz

Meine Aufgabe

Ich bin kein Arzt, kein Virologe oder Epidemiologe. Ich bin auch kein Mathematiker oder Prognoseforscher. Ich bin Seelsorger und doch erwarten sich manche von mir, dass ich gerade alles genannte bin. Ich frage mich in der derzeitigen Situation immer öfter, was denn eigentlich meine Aufgabe bei den Herausforderungen unserer Zeit ist.

Meine Ausbildung ermöglicht es mir nicht, die Wirksamkeit von Maßnahmen zu beurteilen. Ich bin auch nicht in der Lage, den Wirkungsgrad der Impfung und anderer Medikamente zu beurteilen. Ich kann mich darüber informieren, kann Bücher und Studien im Internet und in Fachjournalen dazu lesen, aber im Letzten bleibt mir nichts anderes übrig, als die Meinung anderer Expertinnen nachzuplappern.

Meine Ausbildung ermöglicht mir aber, einen Blick auf die derzeitige Gesellschaft zu werfen und dabei festzustellen, wie tief die Gräben der Spaltung gehen, die in den letzten Jahren entstanden sind. Meine Ausbildung ermöglicht mir auch einen Blick in die derzeitige Gesellschaft zu werfen und nach den Ursachen dieser Spaltung zu fragen. Vielleicht ist gerade diese Aufgabe heute genau so wichtig, wie die Studien der Medizin, der Mathematiker oder der Prognoseforscher.

Gleich zu Beginn möchte ich klarstellen, dass dieses Posting keine Antwort liefert, ob Impfung richtig oder falsch ist, auch keine Antwort auf die Frage, ob die Maßnahmen notwendig sind oder nicht, aber es wird eine Antwort geben auf die Frage, wie wir als Gesellschaft wieder zueinander finden. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Herausforderungen, denen wir derzeit begegnen, nur gemeinsam meistern können. Außerdem möchte ich noch vorausschicken, dass die Pandemie zwar ein gewaltiger Katalysator der Entwicklung ist, aber keineswegs Auslöser oder Thema der Entwicklung. Sie macht lediglich ein Problem sichtbar, das wir ohnehin haben.

Sozialer Austausch

Der soziale Austausch offline ist in den vergangenen Jahren immer weniger geworden. Die Kommunikation hat sich immer stärker online abgespielt. Wenn wir offline Kontakte haben, dann in erster Linie im kontrollierten Setting eines Freundeskreises. Der zufällige Austausch an den Stammtischen ist zunehmend weniger geworden. Das Social Distancing durch die Pandemie hat diese Entwicklung nicht ausgelöst, aber massiv beschleunigt. Auf den ersten Blick scheint das ja auch kein Problem darzustellen, denn was ist denn schlecht am Freundeskreis oder dem Home Office.

Bei genauerer Betrachtung wird hier doch eine Entwicklung sichtbar, die notwendigerweise zu einer stärkeren Spaltung der Gesellschaft führt. Wenn ich meine Kontakte derart genau filtern kann, werde ich automatisch blind für andere Meinungen, mit denen ich früher vielleicht noch bei zufälligen Begegnungen am Marktplatz oder dem Stammtisch konfrontiert wurde. Im kontrollierten Freundeskreis sind die Meinungen zu den besprochenen Themen oft gleichgeschaltet oder nähern sich einander zumindest an. Man möchte ja schließlich Spaß haben und nicht den ganzen Abend diskutieren.

Social Medias

Plattormen wie Facebook oder Insta gaukeln uns vor, mit der ganzen Welt verbunden zu sein. Doch täuscht das Bild, denn die Algorithmen, die festlegen, welche Inhalte wir angezeigt bekommen, sind so programmiert, dass die jeweils eigenen Meinung verstärkt wird. Für jedes “Like”, das ich vergebe, bekomme ich gleichen oder ähnlichen Inhalt angezeigt.

Mich bitte nicht falsch verstehen, dagegen ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden, denn wenn ich zum Beispiel eingefleischter Kaffeetrinker bin, interessieren mich Posts über Teezubereitung wahrscheinlich nicht wirklich. Der Algorithmus hilft mir also Posts zu sehen, die mich interessieren.
Wenn ich aber als eingefleischter Trump Anhänger nur noch Postings lese, die erzählen, wie toll Trump nicht wäre und dass ihn alle lieben, dann werde ich mich schwer tun zu akzeptieren, dass mehr als 50 Prozent gegen ihn gestimmt haben. Schon haben wir eine massive Spaltung der Gesellschaft. Die Ereignisse vom 6. Jänner 2021 am Kapitol in Washington werden so verständlicher.

Aufgabe der Religion

Hier kommt meines Erachtens der Religion eine ganz wichtige Aufgabe zu. Sie kann zu einem Bindeglied der Gesellschaft werden, dafür sorgen, dass diese Spaltung überwunden wird. Religion darf dann allerdings nicht fragen, was wahr oder unwahr ist, denn diese Frage spaltet in sich, sondern sie muss sich auf ihr Wesen besinnen: Liebe und Respekt vor allen Menschen, ja mehr noch vor jedem Geschöpf. Aus der eigenen Erfahrung von Gott geliebt zu sein, können wir unsere Mitmenschen und die Welt lieben und ihre verschiedenen Meinungen und Ansichten respektieren.

Meine Aufgabe

Wenn ich also über meine Aufgabe in der Pandemie nachdenke, dann brauche ich eben kein Mediziner, Virologe oder Mathematiker sein, sondern ich sehe meine Aufgabe darin, den Menschen zu helfen, die Spaltungen in unserer Gesellschaft zu überwinden. Meine Frage ist also nicht jene nach der Impfung oder notwendiger Maßnahmen, sondern meine Frage ist jene nach dem Respekt und der Liebe, die wir den Menschen entgegenbringen, mit denen wir zusammenleben. Vielleicht müssen wir wieder neu lernen, miteinander zu reden, uns mit verschiedenen Meinungen, Ansichten und Weltanschauungen auseinanderzusetzen, damit wir verstehen, dass Vielfalt keine Gefahr, sondern eine Bereicherung für uns alle ist.

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